Zur „Flead Cheoil na hEireann“ in Letterkenny mussten wir durch Nordirland fahren. Flead Cheoil ist ein Musikwettbewerb irischer Musiker und Sänger und findet jedes Jahr im August in verschiedenen Städten und Counties statt. Es ist das größte Musikfestival Irlands und die Teilnehmer kommen aus aller Welt um teilzunehmen. Für Musikliebhaber eine wundervolle Chance die ganze Bandbreite irischer Musik kennen zu lernen. Aber da wir im Südwesten wohnten mußten wir ganz Irland durchqueren um nach Donegal zu gelangen. Die kürzeste Route führte durch Nordirland. Um Zeit zu sparen nahmen wir diese, was wir aber dann später bereuten.
Gleich nach der schwer bewachten Grenze zu Nordirland lag ein ausgebrannter Jeep am Straßenrand und uns war schlagartig klar, dass wir uns auf Kriegsgebiet befanden. Überall englisches Militär, Betonsperren, Stacheldraht und Straßensperren, geteilte Stadtviertel und triste Straßen, mit wenigen Menschen. Zu dieser Zeit war der Konflikt noch voll zugange und es gab auch noch jede Menge Straßenkämpfe und Bombenanschläge. Hier ein Musikvidio, dass die Situation in Nordirland drastisch zeigt:
Das dunkle Kapitel Irlands wurde uns bildhaft vorgeführt. Die Atmosphäre ließ uns erstarren. Ständige Kontrollen von schwer bewaffnetem Militär taten das Übrige dazu, dass wir uns sehr unbehaglich fühlten. So fuhren wir ohne Zwischenstop Richtung Norden und Erleichterung kam erst hoch als wir die Grenze nach Donegal überquerten.
Nach der schrecklichen Fahrt durch Ulster konnte der Gegensatz nicht krasser sein. Letterkenny empfing uns fröhlich und mit Musikern aus aller Welt.
Die Stadt war voller Leben, Straßenmusiker an allen Ecken und in allen Pubs gab es Live-Musik. Zehn Tage irische Musik pur. Es ist erstaunlich wie lebendig die alten Lieder immer noch geblieben sind. Und alle können die oft ellenlangen Texte auswendig.
In allen öffentlichen Gebäuden finden die Wettbewerbe statt. Wir konnten uns nur schwer entscheiden, was wir uns anschauen beziehungsweise anhören wollten.
Die irischen Harfenmusik hat es uns zuerst angetan. Wundervolle Harfen, zauberhafte Klänge, wir waren begeistert.
So verbrachten wir einige Tage im Festivalrausch und versuchten alle Compitions zu besuchen. Besonders beeindruckt waren wir vom Gesang und dem Lilting. Einiges, wie warpipes und whistling wirkte etwas kurios auf uns. Man erzählte uns, dass die Bevölkerung früher oft zu arm für Instrumente war und so wurde viel improvisiert.
Selbst ganz junge Leute nahmen daran teil. Überall spielten Bands in und außerhalb der Kneipen. Die alten Balladen sind natürlich am beliebtesten:
Wir trafen viele junge Menschen aus aller Welt. Auf einer großen Wiese war ein Parkplatz angelegt, dort standen Zelte und wir mitten drin mit unserem VW-Bus. Auch da wurden wir abends in den Schlaf gesungen. Es war ein sehr schönes Erlebnis. Das Musikfestival ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Ich mag irische Musik gerne etwas rockiger, etwa die Pogues und the Waterboys.
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Die Pogues finde ich auch sehr gut, die haben aber eher die alten Sauflieder gesungen. Aber dem Sänger darf man nicht auf den Mund gucken, da wird einem schlecht. Die Waterboys sind schottisch/englischer Herkunft. Dann lieber von den Cranberries Zombie, das mag ich sehr gerne. https://youtu.be/6Ejga4kJUts?list=PLUjuNOg1RCJmVti0NHxaytZNTdBOpyeb_
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Ich dachte Shane MacGowan wäre längst tot, aber 2011 offenbar tourt er noch mit seiner neuen Band The Shane Gang. Das hier ist beinah ein Weihnachtslied
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Sehr weihnachtlich :-)))) Cooler Song. Dachte eigentlich auch er sei tot, wäre kein Wunder bei dem Lebenswandel.
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Habe das Vidio nun eingefügt, ein gutes Beispiel für zwei Welten.
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