Im Quasimodo, einer Jazzkneipe in Berlin, lernte ich ihn kennen. Nach all der Folkmusik fand ich zurück zum Jazz. Nach der Trennung von meinem langjährigen Lebensgefährten reiste ich alleine und besuchte viele Städte und Konzerte. Mehrmals flog ich einige Tage nach Berlin, damals noch mit einer amerikanischen Fluggesellschaft, die deutschen durften Berlin damals nicht anfliegen. Nach einem Konzert von Slickaphonics, die ich schon von den Straßburger Jazztagen kannte, gab es noch einen Late-Night-Drink in meinem Lieblingsjazzclub.
So begegnete er mir. Ich liebte zuerst sein Saxophonspiel, wenn ich ehrlich bin. Die Band war aus Liverpool und spielte Rhythm and Blues. Ein Freund war auch da, der die Band kannte und so kamen wir ins Gespräch.Wir unterhielten uns an dem Abend über englische Gedichte und er zitierte einige frei aus dem Kopf. Das imponierte mir und wir fanden uns sehr sympathisch und trafen uns wieder. So entstand meine erste und einzige Wochenendbeziehung. Freitag nach der Arbeit trank ich eine Kanne Kaffee, setzte ich mich in meinen klapprigen, quitschgelben R4, der Ernie hieß, da ich auf dem Kofferraum den großen Adler von „Ernie Ball“ aufgeklebt hatte und reiste der Band nach.
Das Auto hatte ich für 300 DM gekauft, die Musikanlage darin kostete damals ein Vielfaches. Ich fuhr also, mit dröhnender Musik, da das Auto so laut klapperte, quer durch die südliche Hälfte der Republik und der Schweiz um ihm nahe zu sein. Das war mein Lieblingslied zu der Zeit:
Lustig war es immer in der Schweiz. Erst beim drittletzten Song geriet das Publikum außer Rand und Band. Ein seltsamer Anblick, die sonst so gemütlichen und etwas steifen Schweizer, auf den Tischen tanzen zu sehen. Die Band war live einfach mitreißend und wir kamen immer erst gegen Morgen in die Federn. Vorher konnte keiner schlafen, denn nach dem Konzert war immer die beste Stimmung und alle hellwach. So lernte ich das Nachtleben und viele nette Nachteulen der Städte kennen.
Ein Jahr lang hielt ich es durch, dann war ich es müde immer unterwegs zu sein. Ich kannte nun alle Clubs von Mannheim und Frankfurt bis Basel und trank zuviel Kaffee mit Cognac um bis morgens wach zu bleiben. An den Liverpooler Slang hatte ich mich inzwischen gewöhnt, aber nicht an das Tourleben. Privatleben war rar und ich saß mehr in Clubs und trank mehr als mir lieb war. Aber ich möchte die Zeit nicht missen.
Übrigens, die Band gibt es immer noch, wenn auch in immer wieder wechselnder Formation:
sooooooooo cooler Beitrag…..ich liebe Musik….
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just the two of us mag ich immer noch sehr gern……..dann kenne ich jetzt ja auch ein Groupie ;-)………..
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Groupiiiiiieeeee, so habe ich mich nie gefühlt
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das war auch nur als Witz gemeint……..das muss eine wirklich coole Zeit gewesen sein…..
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Du warst eher eine Muse !!!
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Schon besser. Danke, das nehme ich gerne an :-))
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Ich stell mir das als eine wirklich coole Zeit vor….wie hat dir die Musikszene in Irland gefallen?
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Die Musikszene in Irland ist sehr aktiv. Es gibt die Folkszene aber auch sehr gute Rock- und Popbands. Je nach Geschmack.
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Ein Groupie war ich nie… aber einmal Eule immer Eule der Nacht und gerne mit Musik… ;-D
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Eule bin ich auch, aber zur Zeit nicht mehr unterwegs. Ändert sich hoffentlich wieder………
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Happy 2016 …;-D
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Es kann nur besser werden………
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An den Liverpooler Akzent kann man sich gewöhnen?? 😉
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Nach dem irischen Akzent kann man sich an jeden anderen gewöhnen 🙂
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