Der Mond ist aufgegangen

Fotos Sylvia Waldfrau

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Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

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Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold,
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt!

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost verlachen,
weil unsre Augen sie nicht sehen.

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Wir stolze Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.

Gott, laß dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs trauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
laß und einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein!

So legt euch denn ihr Brüder
in Gottes Namen nieder.
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und laß uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbarn auch.

Matthias Claudius

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Solitude / Einsamkeit

Foto: Sylvia Waldfrau

Meine Einsamkeit

Weil ich so oft geschlafen habe
mit meiner Einsamkeit
Hab ich mich fast mit ihr angefreundet
eine süße Gewohnheit

Sie weicht nicht von meiner Seite
treu wie ein Schatten
Sie ist mir hin und her gefolgt
in alle vier Winde

Nein, ich bin nie allein
mit meiner Einsamkeit

Wenn sie mitten in meinem Bett ist
nimmt sie den ganzen Raum
Und wir verbringen lange Nächte
wir beide Seite an Seite

Ich weiß wirklich nicht wie weit
diese Verbindung gehen wird
Sollte ich sie freudig annehmen
oder zurückweisen?

Nein, ich bin nie allein
mit meiner Einsamkeit

Durch sie habe ich so viel gelernt
wie ich Tränen vergossen habe
Wenn ich sie manchmal verleugne
entwaffnet sie mich nie

Georges Moustaki

Strasbourg

Meine zweite Heimat, da ich 16 Jahre ganz in der Nähe wohnte. Ich hoffe bald wieder dort zu Besuch zu sein und mit meine Freundinnen dort schöne Tage zu erleben. Was mir sehr gefällt ist die Mischung aus alten elsässischen Fachwerkhäusern und dann wieder einem eher französischer Baustil. Und ich liebe natürlich das Essen der Region, das genauso abwechslungsreich ist wie die Baustile.

Fotos: Sylvia Waldfrau

Stadtteil Petit France:

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Zentrum:

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Überall verehrt:

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Weitere Stadtbewohner:

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Unaufhaltsam

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Fotos: Sylvia Waldfrau

 

Unaufhaltsam

Das eigene Wort,
wer holt es zurück,
das lebendige,
eben noch ungesprochene
Wort?

Wo das Wort vorbeifliegt
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinen Mund.
Du schickst andere Worte
hinterdrein,
Worte mit bunten, weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf an-
zukommen.

Hilde Domin

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