Heute am 25. 05. hat meine Freundin Petra Geburtstag und ich möchte ihr dieses Rosenbouquet und das Märchen widmen:
Der Rosenelf
Inmitten eines Gartens wuchs ein Rosenstrauch, der war ganz voller Rosen, und in einer davon, der schönsten von allen, wohnte ein Elf; er war so winzig klein, daß kein menschliches Auge ihn sehen konnte, hinter jedem Blatt in der Rose hatte er eine Schlafkammer. Er war so wohlgestalt und hübsch, wie ein Kind nur sein konnte, und hatte Flügel an den Schultern, hinab bis zu den Füßen. Oh, es war ein Duft in seinen Zimmern, und wie hell und schön waren die Wände! Sie waren ja die feinen hellrosa Rosenblätter.
Zum Abschluß meiner Erinnerungsreisen Irland möchte ich noch ein paar Reisen für das südliche Irland empfehlen die sich für Besucher lohnen.
Der Ring of Kerry hat atemberaubende Ausblicke auf die Küste. Die Rundfahrt um den Ring Of Kerry beginnt in Killarney. Kaum hat man den Ort verlassen, schlängelt sich die Straße durch dichte Wälder entlang der großen Seen des Killarney National Parks hinauf zum Moll’s Gap. Unterwegs lohnt ein Halt am Aussichtspunkt Ladies View, von wo aus man das Seengebiet bei Killarney überblicken kann. Der erste Ort auf der Strecke ist Kenmare, ein Marktflecken auf dem es im Vergleich zu Killarney etwas beschaulicher zugeht. Das malerische Örtchen liegt in der geschützten Kenmare Bay und ist ein idealer Ausgangspunkt für Besucher, die sowohl den Ring of Kerry als auch den Ring of Beara befahren möchten.
Ich persönlich mag allerdings den „Ring of Beara“ mehr. Er ist wilder und weniger touristisch überlaufen:
Steile, zerklüftete Klippen, tiefe Schäreneinschnitte und sanft ansteigende Wiesen sowie Steinmauern und Hecken bestimmen die Landschaft. Die Beara Halbinsel ist wohl die wildeste und romantischste der fünf Halbinseln im Südwesten Irlands. Der Ring of Beara führt von Kenmare bzw. Glengariff durch die wunderschöne, naturbelassene Landschaft der Beara Halbinsel. Sobald Sie sich etwas von der Küste entfernen, geht es stehts bergauf zum Beispiel über den spektakulären Healy Pass, der auf 300 Höhenmetern über die bis zu 685 Meter hohen Caha Mountains führt und unvergessliche Ausblicke bietet.
Sehr unscheinbar am Rande des Ring of Beara liegt Derreen Garden. Der Park liegt größtenteils im Wald, und vor allem die vielen einheimischen und exotischen Bäume beeindrucken uns. Besonders interessante Exemplare sind ausgeschildert, und mit unserem Führer in der Hand entdecken wir diverse Pflanzenarten, die wir noch nie gesehen hatten.
Dem Waldstück neben dem Park ist mein letzter Beitrag „Eine Reise lang zuvor“ gewidmet.
Sehenswertes sind Kenmare ebenso wie der Ort Eyeries, dem wohl buntesten Dorf Irlands nahe des Kenmare Rivers. Hier ist jedes Haus in einer anderen knallbunten Farbe gestrichen, was einen reizvollen Kontrast zum felsig-kargen Landschaftsbild um den Ort herum ergibt. Zu den historischen Ausflugszielen der Halbinsel gehören ein imposanter Steinkreis in Ardgroom sowie in Castletownbere die Ruinen von Dunboy Castle und Puxley Castle.
Eyeries, wo auch unser damalige Haus steht.
Dunboy Castle:
Bei Allihies an der Westküste der Halbinsel finden Sie nicht nur einen schönen Sandstrand in herrlicher Szenerie, sondern man kann auch das Kupferminen Museum besuchen. Früher konnte man in die Stollen der Mine einsteigen. Das war gefährlich, aber wir haben es gewagt und wurden mit spektakulären Seen und Höhlen in kupfergrünen Tönen belohnt. Inzwischen sind sie gesperrt.
Zur „Flead Cheoil na hEireann“ in Letterkenny mussten wir durch Nordirland fahren. Flead Cheoil ist ein Musikwettbewerb irischer Musiker und Sänger und findet jedes Jahr im August in verschiedenen Städten und Counties statt. Es ist das größte Musikfestival Irlands und die Teilnehmer kommen aus aller Welt um teilzunehmen. Für Musikliebhaber eine wundervolle Chance die ganze Bandbreite irischer Musik kennen zu lernen. Aber da wir im Südwesten wohnten mußten wir ganz Irland durchqueren um nach Donegal zu gelangen. Die kürzeste Route führte durch Nordirland. Um Zeit zu sparen nahmen wir diese, was wir aber dann später bereuten.
Gleich nach der schwer bewachten Grenze zu Nordirland lag ein ausgebrannter Jeep am Straßenrand und uns war schlagartig klar, dass wir uns auf Kriegsgebiet befanden. Überall englisches Militär, Betonsperren, Stacheldraht und Straßensperren, geteilte Stadtviertel und triste Straßen, mit wenigen Menschen. Zu dieser Zeit war der Konflikt noch voll zugange und es gab auch noch jede Menge Straßenkämpfe und Bombenanschläge. Hier ein Musikvidio, dass die Situation in Nordirland drastisch zeigt:
Das dunkle Kapitel Irlands wurde uns bildhaft vorgeführt. Die Atmosphäre ließ uns erstarren. Ständige Kontrollen von schwer bewaffnetem Militär taten das Übrige dazu, dass wir uns sehr unbehaglich fühlten. So fuhren wir ohne Zwischenstop Richtung Norden und Erleichterung kam erst hoch als wir die Grenze nach Donegal überquerten.
Nach der schrecklichen Fahrt durch Ulster konnte der Gegensatz nicht krasser sein. Letterkenny empfing uns fröhlich und mit Musikern aus aller Welt.
Die Stadt war voller Leben, Straßenmusiker an allen Ecken und in allen Pubs gab es Live-Musik. Zehn Tage irische Musik pur. Es ist erstaunlich wie lebendig die alten Lieder immer noch geblieben sind. Und alle können die oft ellenlangen Texte auswendig.
In allen öffentlichen Gebäuden finden die Wettbewerbe statt. Wir konnten uns nur schwer entscheiden, was wir uns anschauen beziehungsweise anhören wollten.
Die irischen Harfenmusik hat es uns zuerst angetan. Wundervolle Harfen, zauberhafte Klänge, wir waren begeistert.
So verbrachten wir einige Tage im Festivalrausch und versuchten alle Compitions zu besuchen. Besonders beeindruckt waren wir vom Gesang und dem Lilting. Einiges, wie warpipes und whistling wirkte etwas kurios auf uns. Man erzählte uns, dass die Bevölkerung früher oft zu arm für Instrumente war und so wurde viel improvisiert.
Selbst ganz junge Leute nahmen daran teil. Überall spielten Bands in und außerhalb der Kneipen. Die alten Balladen sind natürlich am beliebtesten:
Wir trafen viele junge Menschen aus aller Welt. Auf einer großen Wiese war ein Parkplatz angelegt, dort standen Zelte und wir mitten drin mit unserem VW-Bus. Auch da wurden wir abends in den Schlaf gesungen. Es war ein sehr schönes Erlebnis. Das Musikfestival ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Der Grund, warum Glendalough die Seele berührt, ist die Lage im Herzen des Wicklow Mountains National Park und die Mystik des Ortes. Zentrum und Blickfang ist der über 30m hohe Rundturm. 600 Jahre lang stand die Anlage, in seiner Blüte. Danach kamen die Engländer und zerstörten sie grösstenteils. Übrig blieben, neben dem Rundturm, nur noch wenige Grabmale und frühchristliche Ruinen. Einst sollen bis zu 3.000 Menschen die Stadt bevölkert haben. Sieben Kirchen wurden gebaut. Vornehmlich Gelehrte und Mönche liessen sich zwischen den zwei Seen nieder und lehrten nach den Grundsätzen der iroschottischen Kirche.
Eines unserer schönsten Erlebnisse auf unseren Reisen mit dem VW Bus durch Irland war unser Besuch von Glendalough. Damals durfte man noch überall mit dem Bus übernachten und es war keine Touristenzeit, so dass alles einsam und verwunschen vor uns lag. Wir kamen abends an und sofort nahm uns dieser romantische Ort in seinen Bann. In Stille und bewegt wandelten wir durch die Ruinen, versuchten Inschriften auf verfallenen Grabsteinen zu lesen und staunten über die dicken Steinmauern der Gebäude.
Hinter uns die Ruinen und vor uns den nahen stillen See, so waren wir umgeben von Geschichte. Der heilige Kevin zog sich hier einst zurück und daraus entwickelte sich dann eine Klosteranlage. Neben dem Rundturm, einer Kapelle, dem Friedhof und den diversen Ruinen gibt es auch ein Keltenkreuz St. Kevin’s Cross ist eigentlich ein typisches Hochkreuz, es fehlen aber die Ornamente und es enthält keine bildliche Darstellung der biblischen Geschichte. Man denkt, dass das Kreuz bemalt war diese im Laufe der Zeit aber wegerodierte.
Es war ein sehr ruhiger Abend, mein Partner sang ein paar gälische Lieder und dann war es sehr still in dieser Nacht am See. Wir schliefen dort wunderbar tief und traumlos. Kein Geist aus uralten Zeiten störte unseren Schlaf.
Morgens stiegen die Nebel aus dem See und neben den halb umgefallenen Grabsteinen, mit Blick auf den unbewegten See, tranken wir schweigend und ehrfurchtsvoll unseren Tee in mystischer Atmosphäre. Romantik pur.
Ein wundervoller Ort den man unbedingt bei einem Irlandbesuch aufsuchen sollte.